Reiseziele auf Shikoku
Kochi
Kochi, die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur, liegt im Süden Shikokus, eingebettet zwischen Bergen, an den Ufern des Kagamigawa (Spiegelfluss). In Kochi kann man die Burg Kochijo besuchen, eine der ältesten Burgen Japans mit einer bewegten Geschichte. In der Vergangenheit war Shikoku der Sitz des Yamanouchi Clans, einer bedeutenden Samurai Familie. Der Hirome Markt in Kochi ist legendär und sollte nicht verpasst werden. Sonntags findet zudem außerhalb der Markthalle Japans größter Open Air Markt statt, wo sich sicherlich das eine oder andere Mitbringsel findet. In der Stadt und ihrer Umgebung befinden sich auch einige sehenswerte Stationen des Pilgerwegs „88 Orte Shikokus“.
Wer im August in Kochi Halt macht, sollte das berühmte Tanzfestival Yosakoi Matsuri nicht verpassen.
Matsuyama
Matsuyama ist die größte Stadt der Insel Shikoku und entwickelte sich aus einer Burgunterstadt (Jokamachi) heraus. Die Lage im Flussdelta des Shigenobugawa, die bis zu über 1.000 m hohen Berge ringsum sowie die heißen Quellen machen sie zu einem überaus idyllischen Ort. Bewunderer der japanischen Haiku Dichtung haben in Matsuyama die Gelegenheit auf den Spuren Masaoka Shikis zu wandeln, dem berühmtesten Sohn der Stadt und Begründer der modernen Haiku Dichtung, zu dessen Ehren noch heute viele Haiku Wettbewerbe in der Stadt abgehalten werden.
Naoshima
Ein weiteres Ziel für einen Tagesausflug ist die japanischen Kunstinsel Naoshima, auf der sich zahlreiche moderne Kunstmuseen und -installationen befinden. Sie liegt zwischen den Hauptinseln Honshu und Shikoku. Die Insel bietet großartige Museen des berühmten japanischen Architekten Tadao Ando und entzückt Besucher ebenso mit dichten Wäldern, weißen Stränden und der traumhaften Lage in einem von vielen Inseln und Inselchen gesprenkelten Binnenmeer.
Das Herzstück Naoshimas ist die einzigartige Kombination von Museum und Hotel, die die Benesse Art Site bietet, indem sich hier auf kongeniale Weise Natur, Architektur und Kunst verbinden. Der vom Stararchitekten Tadao Ando errichtete Komplex aus vier Gebäuden besticht durch ungewöhnliches Design und beherbergt mehrere Museen, die teilweise unter der Erde liegen. Das Benesse House Museum zeigt moderne Kunstwerke, die die Künstler teilweise direkt vor Ort geschaffen haben. Doch diese sind nicht nur im Museum zu bewundern, sondern auch unter freiem Himmel – wie z.B. die berühmten gepunkteten Kürbisse von Yayoi Kusuma, die Besucher gleich am Fährhafen in Miyanoura begrüßen.
Auf Naoshima lässt es sich auch prima schwimmen. Der Gotanji Badestrand liegt ganz im Süden der Insel, direkt vor dem Tsutsujiso Resort. Er bietet Duschen, eine Terrasse zum Entspannen und eine Plattform im Meer.
Auch am Uchigahama Beach Resort Badestrand lässt es sich gut aushalten. Der Strand befindet sich nur 5 bis 10 Gehminuten vom Miyanoura Port entfernt.
Naruto Strudel
Die Naruto Strudel sind Gezeitenstrudel in der Naruto Straße zwischen den Inseln Ogejima (Naruto) und Awaji. Die Gezeiten bewegen zweimal täglich große Mengen Wasser durch die etwa 1,3 km breite Meerenge vom Pazifik in die Seto Inlandsee und wieder hinaus. Wenn das Wasser des Seto Binnenmeeres auf die kräftigen Ströme des Kii Kanals trifft, bilden sich Strudel. Durch einen Tidenhub von bis zu 1,7 m bildet sich ein Höhenunterschied der Wasserspiegel zwischen Inlandsee und Pazifik von bis zu 1,5 m.
Die Naruto Strudel können von Ausflugsbooten oder von der Onaruto Brücke, die Tokushima mit der Insel Awaji verbindet, aus beobachtet werden. In der unteren Ebene der Onaruto Brücke befindet sich die 450 m lange Uzu-no-Michi Promenade mit einem soliden Glasboden, durch den Sie die Entstehung der Wasserwirbel aus der Vogelperspektive (45 m über dem Meer) beobachten können. Ein weiterer guter Beobachtungspunkt befindet sich auch an der Küste der Insel Awaji.
Takamatsu
Die Hafenstadt Takamatsu liegt am Seto Binnenmeer und gilt als das Tor zur Insel Shikoku. Ein Park von besonderer Schönheit ist der Ritsurin Garten. Der Landschaftspark ist wie so oft in Japan eine Miniaturausgabe der großen Welt mit Wasserfällen und Teichen, Hügeln und Felsen, sowie dazwischen liegenden Blumengärten, kleinen Bogenbrücken und Pavillons, die zum Tee einladen. Besonders eindrucksvoll ist er im Frühling zur Kirschblüte und im Herbst aufgrund der leuchtenden Laubfärbung.
Pilger haben im Osten und Westen der Stadt die Möglichkeit, die Tempel Yashimadera, Shiramineji und Negoroji zu besuchen, die ein Teil des berühmten Pilgerweges der 88 Tempel sind.
Nur einen kurzen Spaziergang vom Bahnhof Takamatsu entfernt befindet sich der Fähranleger, an dem regelmäßig Fähren zu den umliegenden Inseln ablegen. Eines der besten Ziele für einen Tagesausflug mit der Fähre ist Shodoshima. Durch ihre goldenen Strände und einen riesigen Olivenpark fühlen Sie sich auf dieser Insel wie im Mittelmeer. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel stellt die nur 20 Minuten von Takamatsu entfernte Insel Megijima dar, auf der sich die besten Aussichtspunkte der Präfektur während der Kirschblütensaison befinden.
Wandern
Pilgerweg 88 Tempel Shikokus
Shikoku ist die Geburtsinsel von Kobo Daishi Kukai (774–835), des vielleicht populärsten Mönchs der japanischen Religionsgeschichte. Kukai begründete den Shingon Buddhismus, und so entstand zu Ehren Kukais eine Pilgerroute (Junrei) von 88 Tempeln, die dem in Europa bekannten Jakobsweg in nichts nachsteht. Entlang der beliebten Wanderstrecke befinden sich nicht nur 88 eindrucksvolle Tempel und heilige Stätten, sondern ebenfalls eine Vielzahl heißer Quellen, die zum Erkunden und Entspannen einladen. Der Weg umrundet die Insel Shikoku, wobei es sich nicht um einen durchgängigen Wanderweg handelt, denn Teilstücke führen auch an befahrenen Straßen entlang. Anfang und Ende des Weges befinden sich in unmittelbarer Nähe der Naruto Meerenge, dem natürlichen Zugangsweg von Shikoku, der über die Insel Awaji führt. Die Tempel sind nummeriert und jeweils verschiedenen Buddhas, die meist dem Shingon Buddhismus zugehörig sind, geweiht.
Pilger (henro oder o-henro-san) sind in Shikoku stets willkommen: der Tradition folgend gibt man ihnen kleine Geschenke (o-settai), um auf diese Weise quasi ein bisschen „mitzupilgern“.
Essen und Trinken – eine Auswahl …
Shikoku ist ein wahres Paradies für Feinschmecker. Hier wachsen viele geschmackvolle und frische Zutaten, die aus der japanischen Küche nicht wegzudenken sind.
In der Präfektur Kagawa werden seit über einem Jahrhundert Oliven angebaut. Die dortige Olivenproduktion ist die größte in Japan. Die Olivenöle aus der Region wurden bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Doch darüber hinaus werden Kagawa Oliven oder Olivenblätter an Fische, Rinder, Schweine und Hühner verfüttert. Was u.a. dem Sanuki Fleisch nicht nur eine besondere Qualität, sondern auch einen außergewöhnlichen Geschmack verleiht.
Naruto Kintoki ist eine lokale Süßkartoffel, die auf sandigem Boden angebaut wird und für ihre leuchtend rote Schale und Süße bekannt ist. Die Einheimischen verwenden sie für schmackhafte Biersnacks, süße Desserts und eine Reihe von Beilagen. In Kochi wird Imokenpi, ein beliebter Snack aus gezuckerten Süßkartoffeln, hergestellt.
Die Stadt Kotohira ist als „Geburtsort der Udon“ bekannt. Die Weizennudeln sind handgemacht und haben eine einzigartige, bissfeste Konsistenz. Die Region produziert auch Salz, Sojasauce und Niboshi – kleine getrocknete Sardinen, die für die Zubereitung der Dashi-Suppe benötigt werden, in der die Udon Nudeln serviert werden.
Tokushima Ramen ist eine regionale Variante der Ramen, die in drei Varianten serviert wird: „weiß“ mit Schweineknochen, „gelb“ mit Hühnchen oder „braun“ mit dunkler Sojasauce.
Die Stadt Handa wird auch als „Nudelstadt“ bezeichnet, da hier ganz besondere Fadennudeln hergestellt und angeboten werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, etwas dicker und deutlich bissfester als herkömmliche Somen-Nudeln zu sein.
In Kochi darf der Bonito Fisch nicht fehlen. Als besondere lokale Spezialität wird er als Katsuo no tataki nur sehr kurz angebraten, in eiskaltes Wasser getaucht und mit Ingwer, Knoblauch, Sojasauce und Gewürzen abgeschmeckt, bis er schließlich zu Sashimi geschnitten wird.
Auch süße Leckermäulchen finden in Shikoku einige Köstlichkeiten. Besonders die Präfektur Ehime ist sehr bekannt für ihre Zitrusfrüchte, wie z.B. Mandarinen und Orangen. Eine kulinarische Spezialität Ehimes sind z.B. die handgemachten Mikan-Daifuku (kleine Reiskuchen, die die saftigen Ehime Mandarinen enthalten).
Auch beliebt sind „Fukumen“, ein traditionelles Gericht, das ursprünglich bei Festlichkeiten des Uwajima Clans serviert wurde. Die Hauptzutat, Konjak Nudeln, wird aus der Konjakwurzel hergestellt und mit Soboro (klein gehacktem Fleisch oder Fisch) bedeckt.
Festivals – eine Auswahl …
Auch Shikoku hat einige Festivals zu bieten. Das Yosakoi Matsuri Festival in Kochi ist ein berühmtes Tanzfestival und findet jedes Jahr im August statt. Tänzer bewegen sich in farbenfrohen Kostümen im Takt der Musik, die auf Volksliedern (u.a. dem Yosakoi-Bushi), basiert. Ein traditioneller und eigentlich notwendiger Bestandteil des Tanzes sind die Naruko, kleine Holzklappern, mit denen früher die Vögel von den Reisfeldern in Kochi vertrieben wurden.
Auf Naoshima und den umgebenden Inseln wird alle drei Jahre das Kunstfestival Setouchi Triennale abgehalten. Dieses großartige Festival ist das Mekka zeitgenössischer und moderner Kunst, wo japanische und internationale Künstler ihre Meisterwerke präsentieren. Einige Kunstinstallationen früherer Triennalen sind aufgrund ihres außergewöhnlichen Charakters auch dauerhaft auf den größeren Inseln zu finden, so z.B. der „Open Sky“ von James Turrell (2004).
Das Awa-Odori Fest in Tokushima findet jedes Jahr vom 12. bis 15. August, während der Obon-Ferienzeit statt. Der Awa-Odori-Tanz (Narrentanz) hat eine mehr als vierhundertjährige Geschichte. Musiker und Tänzer führen während des Festivals täglich den Awa-Odori auf, bei dem auch das Publikum zum Mitmachen herzlich eingeladen ist.
Nationalparks
Zwei von über 30 Nationalparks Japans befinden sich auf der Insel Shikoku. Im Südwesten bietet der Ashizuri Uwakai Nationalpark Besuchern malerische Steilküsten und Felsformationen, weiße Sandstrände und die Möglichkeit, den Artenreichtum der japanischen Meereswelt kennenzulernen. So ist der Park nicht nur ein Paradies für Wanderer, sondern auch für Wassersportler aller Art. Es gibt zahlreiche Wander- und Lehrpfade, man kann durch fischreiche Riffe Schnorcheln, Tauchen oder einfach nur Entspannen.
Der Setonaikai-Nationalpark umfasst einen Großteil des Seto Binnenmeeres und bietet weiße Strände, Berggipfel sowie dichte Wälder.
Ein malerisches Naturschauspiel ist der majestätische Fluss Yoshino (Yoshinogawa). Er schlängelt sich von Westen nach Osten nördlich am Shikoku Gebirge entlang durch die Präfekturen Kochi und Tokushima und mündet in der Stadt Tokushima in den Kii Kanal. Wenn Sie dem Strom flussaufwärts folgen, stoßen Sie auf zahlreiche von ihm über lange Zeit hinweg geformte Schieferschluchten – die eindrucksvollsten sind die Schluchten von Oboke und Koboke und das Iya Tal. Dieses ist tief in den Bergen der Präfektur West Tokushima zwischen 1.700 m hohen Gipfeln eingebettet. Die tiefe, von dichten Wäldern umgebene Schlucht mit dem smaragdgrünen Fluss, der sich über die Talsohle zieht, bietet einen malerischen Anblick. Die kleinen Siedlungen, deren Bewohner alles zur Erhaltung der alten Bauernhäuser unternehmen, scheinen förmlich an den Berghängen zu kleben. Das Gebiet voller unberührter Natur gilt als eine der drei abgelegensten Regionen Japans.
Besondere Sehenswürdigkeiten im Iya Tal sind Lianenbrücken, einst die einzige Methode, um Flüsse zu überqueren. Aber auch heute noch überspannen sie das Iya Tal und sind mittlerweile eine beliebte Touristenattraktion.
Wissenswertes für Ihre Shikoku Reise
In Shikoku herrscht feuchtes subtropisches Klima ohne Trockenzeit und mit heißem Sommer.
Mehr Informationen zum Klima & Wetter auf Shikoku finden sie hier.
Zeitverschiebung
MEZ + 7. Keine Sommer-/Winterzeit-Umstellung in Japan
Differenz zu Mitteleuropa beträgt im Winter +8 Std. und im Sommer +7 Std.