Reiseziele in Südindien
Tamil Nadu: Tempelbaukunst und charmante Städte
Bei einer Reise in Indiens Süden sollte die älteste Stadt, Madurai, mit ihrem unbeschreiblichen Menakshi Tempel nicht fehlen. Das Meisterstück der Tempelbaukunst wird noch heute aktiv genutzt und jeden Abend findet hier eine Prozession statt, bei der das Götterpaar Shiva und Menakshi für die Nacht vorbereitet und zueinander gebracht wird. Auch Nicht-Hindus dürfen bei einem Großteil der Zeremonie teilnehmen, ein tolles Spektakel in einer eindrucksvollen Kulisse. Doch Tamil Nadu hat noch mehr zu bieten: in Pondicherry können Besucher im Küstenstädtchen mit gelben Kolonialbauten, französischen Straßennamen und leckeren Croissant Duft, der die Straßen erfüllt, den französischen Flair erleben. Selbst die Hauptstadt des Bundesstaates, Madras (Chennai) hat sich, obwohl sie die viertgrößte Stadt Indiens ist, einen legendären Charme beibehalten.
Für Teeliebhaber ist ein Ausflug in das kühle Hochland von Munnar zu empfehlen. Die Teeplantagen scheinen hier kein Ende zu nehmen und bieten eine ideale Kulisse zum Wandern.
Kerala: das Land der Kokospalmen
Der Bundsstaaten Kerala macht seinem Namen alle Ehre: Palmen sind hier überall zu finden, an traumhaft langen Sandstränden, in versteckten Lagunen und den in Kanälen der Backwaters in Alapuzzha (Aleppy). Bei einer gemütlichen Fahrt im Hausboot durch die friedlich glitzernde Wasserwelt der Backwaters vorbei an kleinen Dörfern scheint die Welt still zu stehen. Kerala ist zudem die Wiege der ayurvedischen Lebensweise. Bei der Suche nach innere Ruhe und Ausgeglichenheit kann ein Aufenthalt in Trivandrum mit ayurvedischen Behandlungen behilflich sein. Auch die paradiesischen Strände der abgelegenen Lakkadiven versprechen Erholung und Entspannung.
Erst seit 2016 wieder für den Tourismus geöffnet, sind die Lakkadiven nur per Wasserflugzeug oder Boot zu erreichen, was ihnen eine angenehme Ruhe beschert. Weniger ruhig, dafür mit einem zauberhaften Künstlerflair, zieht das kleine Küstenstädtchen Kochi (Cuching) die Besucher in seinen Bann. Die kleinen Gassen des Kochi Fort sind voller bunter Häuser und Straßen Malereien, kleinen Cafés und Restaurants, Kunstgalerien und Boutiquen. Besonders sehenswert sind die chinesischen Fischernetze, mit denen heute noch auf traditionelle Weise gefischt wird.
Karnaka: auf den Spuren vergangener Könige
In Hampi, der einstigen Hauptstadt des mächtigen Vijayanagar Königreichs, lassen die zahlreichen und gut erhaltenen Ruinen noch heute die Größe und Pracht dieses letzten großen Hindu-Reichs erahnen. Die Mischung aus alter Kultur und quirligem Leben in Bazaar macht Hampi zu einer ganz besonderen Stadt.
Die Hauptsehenswürdigkeit in Mysore ist zweifelsohne der imposante Palast, der nach einem Brand in 1897 komplett neu und aus Stein wiederaufgebaut wurde. Doch auch ein Besuch des farbenfrohen Markts mit hunderten Blumen und Gewürzen rund um die Stadtmauer sollte bei der Erkundung von Mysore nicht fehlen.
Goa: entspanntes Strandleben im ehemaligen Hippie Paradies
Der kleine Bundesstaat Goa besticht durch seine Vielzahl an Stränden, die sich entlang der Westküste erstrecken. Hier ist für alle etwas geboten: von kleinen verträumten Buchten über Hippie-Kommunen in Arambol bis hin zu langen Sandstränden von Palolem und Agonda, die sowohl Partygäste als auch Pärchen und Familien anziehen, ist alles geboten. Für den richtigen Flow während einer Goa Urlaubs sorgen die vielen Yoga-, Pilates- und Meditation-Studios sowie vegane Cafés mit leckeren Kuchen. In Old Goa sind die europäischen Einflüsse besonders stark ausgeprägt, gleich mehrere Kirchen sind in unmittelbarer Nähe zueinander zu finden und einige Häuser sind mit Azulejos verziert.
Essen und Trinken in Südindien
Die Speisekarte im Süden Indiens wird von Reis dominiert. Er wird nicht nur als ganzes Korn, sondern auch in Form von Mehl unter anderem für die Zubereitung von Idli oder Dosa verwendet. Dosa ist ein Teigfladen, den es in verschiedensten Varianten zu bestellen gibt und der mit unterschiedlichen Soßen (Chutney) serviert wird. Besonders schmackhaft ist die Masala Dosa mit Kartoffeln! Außerdem werden in der südindischen Küche aufgrund des tropischen Klimas eine Vielzahl verschiedener Gemüse und Früchte, aber auch Fisch und Meeresfrüchte verwendet. Ebenfalls typisch für Südindien ist die Verwendung von Kokosnuss, in Form von Kokosmilch, Kokosöl oder geraspelt in Chutneys. Charakteritisch ist auch der großzügige Einsatz grüner und roter Chilis, Pfeffer aus Kerala sowie Ingwer und Knoblauch. Die verbreiteten Gerichte Sambar, ein Linsengericht oder Biryani, ein Reisegericht, werden oftmals mit Curryblattern und Tamarinde gewürzt.
In vielen Restaurants wird jedoch auch eine Auswähle anderer Regionen Indiens und oftmals auch Variationen von chinesischem und italienischem Essen angeboten.
Zu den Gerichten wird immer Wasser gereicht, mit einem empfindlichen Magen sollte man hierbei vorsichtig sein. Ansonsten gibt es Softgetränke und frische Säfte, hier sollte man am besten auf Eiswürfel verzichten. Der Konsum von Alkohol ist in den einzelnen Bundesstaaten sehr unterschiedlich geregelt: Während in Kerala kaum Alkohol in den lokalen Restaurants ausgeschenkt wird, ist es in Goa ganz normal, Alkohol im Restaurant zu bestellen. Bier, Wein und Hochprozentiges kann man ansonsten in Liquorstores erwerben.
Aktivitäten in Südindien
So entspannt die Lebensweise in Südindien ist, so entspannt sind auch die Aktivitäten die die Region zu bieten hat.
Ayurveda
In Kerala findet die Heilkraft des Ayurveda (“Wissen vom Leben” in Sanskrit) bei Massage oder mehrtägigen Kuren Anwendung. Diese uralte indische Heilkunst, die hier ihren Ursprung hat, dient zur Entspannung, zur Ausstoßung der Toxine, zur Reinigung des Gewebes, zur Stärkung der Immunabwehr oder des Nervensystems und zur Verstärkung der Vitalität.
Hausbootfahrt
Die Backwaters werden am besten mit einem Hausboot befahren. Wer die kleinen Kanäle und das lokale Leben dort genauer anschauen will, der kann sich vom Hausboot aus ein Kanu mieten und vor dem Abendessen eine kleine Runde drehen.
Jeep Safari
Die Nationalparks Südindiens warten mit einer vielfältigen Flora und Fauna auf seine Besucher. Mit etwas Glück können bei einer Jeep-Safari neben Vögeln, Hirschen, Elefanten, Affen, Büffel auch Tiger entdeckt werden.
Kochkurs
Die südindische Küche ist schmackhaft und reich an Gemüse und Gewürzen. Ein Kochkurs beginnt mit dem gemeinsamen Einkauf aller Zutaten und endet mit dem gemeinsamen Essen. Dazwischen werden die Grundtechniken für die Zubereitung unterschiedlicher Currys gezeigt.
Kampfkunst
Kalaripayattu ist eine der ältesten Kampfsportarten der Welt. In ihr werden verschiedenen Kampf- und Verteidigungsmethoden mit sehr hohen Sprüngen, Haltungen und Bewegungen der edelsten Tiere des Subkontinents vereint.
Tanzkunst
Kathakali ist die Kunst der Ureinwohner Keralas, die Tanz, Theater und Musik verbindet. Die Figuren sind außerordentlich geschminkt, tragen wunderschöne und farbenfrohe Kostüme und malen ein beeindruckendes Porträt der Szenen von der großen Hindu-Epen.
Tauchen
Die Tauchspots der Lakkadiven können sich mit denen auf den Malediven durchaus messen und sind dank der Angelegenheit der Inseln weitestgehend von menschlicher Zerstörung verschont geblieben.
Pferdereiten
Sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittenen werden in Südindien Reitausflüge angeboten, bei denen die Landschaft entdeckt werden kann. Die Ausflüge können ein paar Stunden oder mehreren Tagen dauern.
Strand
Kilometerlange Sandstrände mit goldgelben Sand in Goa oder auch an der Küste von Kerala laden zum Entspannen und Baden ein.
Yoga
Ob in Goa am Strand oder in den Yogazentren in Mysore, eine Südindien Reise eignet sich ideal dazu, die Grundpositionen des Yogas zu erlernen oder die Technik zu verbessern.
Wandern und Trekking
Die reiche Natur Südindiens bietet unterschiedlichste Möglichkeiten für Wanderungen und Trekking. Ob stramme Spaziergänge oder anspruchsvollere Trekkingtouren, hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten.
Wissenswertes für Ihre Reise nach Südindien
Der Süden Indiens ist von einem tropischen Klima mit recht konstanten Temperaturen während des ganzen Jahres, geprägt. Unterschieden wird in 3 Hauptjahreszeiten: den Sommer von Mitte Februar bis Juni, die Regenzeit des Monsuns von Juni bis Oktober und den Winter von November bis Mitte Februar. Der Monsun, die nasse Jahreszeit, wandert von Süden nach Norden und beschert Süd Indien in den folgenden Monaten sehr warme Temperaturen mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit.
Die beste Reisezeit für Südindien liegt im Winter von Oktober bis März. Immer noch verhältnismäßig heiß ist die Luftfeuchtigkeit geringer und das Wetter Süd Indiens besser für Europäer zu verkraften. Auch die Niederschlagsmengen halten sich in Grenzen.
Mehr Informationen zum Klima & Wetter in Südindien finden sie hier.
Zeitverschiebung Südindien
Die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Südindien beträgt +4,5 Stunden (MEZ).